Everyone I Ever Met :: Counter/Rough Trade
Zwischen Shoegazing und Art-Rock.
Spokes spielen sehr effektiv das altbekannte Laut-Leise-Spielchen. Ihre Musik schwillt beständig an, die Gitarren nehmen langsam Fahrt auf, das Schlagzeug kriegt sich irgendwann nicht mehr ein, während sich die Stimmen immer weiter in die Höhe schwingen – bis Ikarus abstürzt, alles in sich zusammenbricht, um Platz zu schaffen für einen neuen Spannungsaufbau. Die elf Stücke des Debüts der Manchester-Band folgen weitgehend diesem Muster, um eine bisweilen arg gefällige Wehmut zu verbreiten, die noch dazu mit einer elegischen Violine überzuckert wird. Die anspruchsvolle Konstruktion der Stücke, die weitgehend auf traditionelle Songstrukturen verzichten, mag an Mogwai erinnern. Die schwülstige Stimmung gemahnt eher an Keane und Coldplay. Irgendwo dazwischen sucht das Quintett seine Nische, aber bekanntlich stehen sich in diesem Segment die melancholischen jungen Männer momentan gegenseitig auf den Füßen herum. Für den Erfolg fehlen Spokes die Hitmelodien, und für den Kultstatus die innovative Kraft.
CD im ME S. 19
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