Fable III :: Xbox 360

Publisher: Microsoft

Der Held ist tot, es lebe der König.

In herkömmlichen Rollenspielen sammelt der Spieler fortwährend allerlei Krimskrams von getöteten Monstern: Trollklauen etwa, magische Trollklauen oder auch schwere magische Trollklauen. Die werden in einen imaginären Rucksack gestopft, kann man ja vielleicht mal gebrauchen. Irgendwann ist das Inventar voll, weil auf diese Weise hunderte von Gegenständen zusammen gekommen sind. Die werden flugs verwertet, verkauft oder vergessen. Wer da den Überblick behält, hat schon in der Grundschule seinen Ranzen nach Deutschen Industrienormen gepackt. Dir, mir und dem restlichen ungewaschenen Pack hat es Peter Molyneux, der schlaue Fuchs, zum Glück ganz einfach gemacht. Der Moralapostel unter den Gamedesignern – seine Spiele stellen uns stets vor Entscheidungen zwischen Gut und Böse – hat das Inventar einfach weggelassen. Damit wollte er den Einstieg ins Rollenspielgenre weiter erleichtern. Und natürlich ist der dritte Teil von Fable auch wieder ganz zauberhaft und hat ein breites Publikum verdient. Kupfert er doch viel weniger bei Tolkien ab und erzählt deswegen seine Geschichte gewitzter als „Dragon Age“ und Co. Denn wo bei anderen Rollenspielen die Geschichte mit der Rettung der Welt endet, müssen wir in Fable III nach ihrer revolutionären Rettung als König herrschen. Und erst dort werden unseren hehren Ideale aus Revolutionszeiten – Freiheit, Gleichheit, Inventarlosigkeit – auf die Probe gestellt. (circa 60 Euro)

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