Fenster

The Pink Caves

Morr Music/Indigo (VÖ: 07.3.)

Das Wahlberliner Quartett schafft eine melancholisch-elektronische Stillstandsmusik mit Raffinessen.

Die besseren Tage beginnen für Fenster mit einem kurzen Trommelwirbel und beinahe stillstehenden Keyboardakkorden, hier ein wenig Gesang, dort übernimmt ein sanft dahinrollender Bass die Szenerie. Die Melodie ist die Ankündigung des Tageslichts, die Uhuhuhuhs erinnern uns an die Zeiten, da Popmusik noch in den Kinderschuhen steckte. Es ist eine verschlafene Welt, die sich vor uns ausbreitet, man könnte das Americana nennen.

Dieses Songdutzend schwebt zwischen den Stilen und Stühlen, es will nur eines nicht: eindeutig sein. Fenster suchen auf THE PINK CAVES Balance zwischen kontemporären Hallraum-Musiken und der melancholischen Begehung der Vergangenheit. Dazu hat das multinationale Quartett um die New Yorkerin JJ Weihl und den Berliner Jonathan Jarzyna eine bewundernswerte Raumpflege betrieben, in den Ecken staubt es noch, in der Mitte klingt es glasklar, irgendwo muss sich eine Kammer befinden, in der die digital verschleppten Beats produziert werden. Aufregung: Fehlanzeige. Diese zwölf Songs gehören damit zur aufregendsten Musik dieser Tage.