Fink
Bloom Innocent
R’Coup’D/GoodToGo (VÖ: 25.10.)
Der Ambient-Folk des Wahlberliners kommt zum Stillstand.
Kurz vor dem Ende landet Fin Greenall im Schaukelstuhl: düsteres Dräuen, kein Rhythmus mehr und die Klage über regnerische Tage. „Rocking Chair“ ist der vorletzte Song auf BLOOM INNOCENT, dem siebten Album des Wahlberliners, der als Fink firmiert, hier kommt seine Musik endgültig zum Stillstand, ist dunkel, bedrohlich, nur mehr Stimmung.
AmazonSchon zuvor war Fink immer langsamer geworden, die Elektronik, von der der Brite einst kam, fand sich 2017 auf RESURGAM nur noch in Spurenelementen. Auf BLOOM INNOCENT, erneut produziert von Flood, verschwinden zusehends auch die Songstrukturen.
Konsequent setzt Greenall seine Entwicklung fort, weg vom Rhythmus, weg von der Refrainmelodie, hin zur Atmosphäre, die stets melancholisch, nahezu suizidal ist, und allen Raum lässt für seine brüchige Stimme, mit der er einer verstorbenen Liebe und dem verlorenen Glauben hinterhertrauert.