Fink :: Wheels Turn Beneath My Feet
Ninja Tune/Rough Trade
Unterwegs ist es am schönsten: Fin Greenall gönnt sich ein Livealbum.
Das Kernmusikgeschäft hat sich wieder verlagert, von der Schallplatte zurück aufs Rad. Konzertreisen sind keine Werbefahrten mehr für Tonträger. Tourneen werden zelebriert wie Pilgerfahrten. Fin „Fink“ Greenall aus dem südenglischen Seebad Brighton sieht sein Livealbum Wheels Turn Beneath My Feet als Gipfel seines Schaffens; er hat es in einem Tagebuch verpackt, in dem er stolz den Weg vermerkt: „14 Länder, 13 500 Meilen, 49 Auftritte in 60 Tagen, von deutschen Kirchen in polnische Jazzklubs.“ Fotos zeigen seine Liederlisten, die er schwungvoll mit dem Edding malt, marxistische Parolen auf dem Laptop, Batterien von Gitarrenkoffern. Denn auch das dokumentiert die Sammlung ausgesuchter Mitschnitte: Aus einem Elektroniker und DJ ist ein Singer/Songwriter geworden, der organische Konzertgitarrenklänge schätzt und seine kleine Band mit einem Sohn von Roger Whittaker am Bass. Aber es ist nicht so, dass Fink sich vollständig verwandelt und den Geist der Clubmusik des Labels Ninja Tune verraten hätte. Seine heiseren Gesänge folgen eher der musikalischen Dramaturgie von Tanztracks. Jeder Folksong klingt wie seine eigene Dubversion. Erst recht, wenn „Perfect Darkness“ durch die Londoner Union Chapel hallt oder „This Is The Thing“ durchs Amsterdamer Paradiso. Nach der Tour ist vor der Tour.
Key Tracks: „Perfect Darkness“, „This Is The Thing“, „Sort Of Revolution“
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