Frank Schäfer :: 111 Gründe, Heavy Metal zu lieben
Erstaunlich subtile Genrehommage.
Schön, wenn ein Buch so die Erwartungen unterläuft: Titel und Aufmachung drohen ein knallblödes Selbstbestätigungsbändchen mit feistem Humor an. Doch der Braunschweiger Autor Frank Schäfer lacht eher feinsinnig; zumindest die Metalfans meiner Jugend hätten ihn als “Studendekopp” geziehen, wenn sie Formulierungen wie “Mötley Crüe et alii” gelesen hätten. In kleinen Kapiteln erzählt er Anekdoten aus dem eigenen Leben und der Musikgeschichte, mal von leisem Spott durchzogen (wenn er sich etwa dem deutschsprachigen Frühwerk der Scorpions widmet), mal mit großem Nerd-Ernst vorgebracht (zum Beispiel wenn es um den Vergleich verschiedener Live-Alben von Thin Lizzy geht). Besonders hübsch sind stets die Momente, in denen Schäfer die Empirie seines eigenen musikalischen Schaffens befragt, bei dieser “ihrer Zeit um Jahrzehnte vorauseilenden Prog-Metal-Band Salem’s Law, der als Gitarrist anzugehören ich die große Ehre hatte”: Die stellte einmal fest, dass ihre Gitarrenriffs sich rückwärts abgespielt eigentlich besser anhören als richtigherum.
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