Fraser A. Gorman
Slow Gum
House Anxiety/Marathon/Kobalt/ Rough Trade
Der Australier spielt auf seinem Debüt Country und Americana nach.
Das Cover von SLOW GUM könnte auch von einem sehr frühen Dylan-Werk geklaut sein. Die optische Ähnlichkeit zwischen dem amerikanischen Folk-Philosophen und dem australischen Neuling Fraser A. Gorman ist nicht von der Hand zu weisen. Auch musikalisch versucht sich Gorman an einer realistisch wirkenden Kopie des in den 60er-Jahren gepflegten Country und Folks. Da wird die Gitarre gezupft, bis die Fingerkuppen bluten, doch Kopie bleibt Kopie.
„My Old Man“ oder „Shiny Gun“ sind zwar nette Lieder, aber Songs ohne bleibende Essenz. Da helfen auch keine dazwischengequetschten Violinen und Hammond-Orgeln weiter. „We’re All Alright“ reißt das Album kurz aus seiner Lethargie, indem ein Bläsersatz gegen eine stürmische E-Gitarre anspielt, doch auch dieses eine erfrischende Element nützt nichts, wenn im letzten Song „Blossom & Snow“ die olle Mundharmonika ausgepackt wird und dem Hörer auf den letzten Metern der Appetit auf einen erneuten Hördurchgang vergeht. Gut, dass Fraser A. Gorman gelernter Zimmermann ist (und wie heißt Bob Dylan noch mal bürgerlich? Robert Allen Zimmerman. Ha! – Anm. d. Red.) und sich seine Zukunft mit einem handfesten Beruf abgesichert hat. Denn, mehr als ein paar weitere Supportshows für seine gute Freundin Courtney Barnett wird SLOW GUM dem Guten wahrscheinlich nicht einbringen.