From Straight To Bizarre :: Sexy Intellectual/
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Von spießig bis bizarr: Zappas Kampfansage aus der Gegenkultur
Das Establishment verachtete er ebenso wie die Hippie-Kultur, er galt als Bürgerschreck und Wahnsinniger vom Dienst: Frank Zappa, der im Gespann mit dem geschäftstüchtigen Manager Herb Cohen ab 1968 vom sonnendurchfluteten Laurel Canyon in L.A. aus die Welt mit selbst produzierter Nachwuchsförderung auf gleich zwei Plattenmarken beglückte: Straight und Bizarre. Auf Bizarre erschienen eigenwillige Produktionen von Zappa, seinen Mothers Of Invention, dem zornigen Stand-up-Beat-Comedian Lenny Bruce oder des mental verwirrten Wild Man Fischer. Straight blieb hingegen Captain Beefheart & His Magic Band, der Rock-Trash-König Alice Cooper, Jazz-Folk-Poet Tim Buckley, den Doo-Wop-Pionieren The Persuasions und der dilettantischen All-Girl-Band The GTOs vorbehalten. Aufgearbeitet werden hier die ereignisreichen Historien beider Labels, die Karrieren der Künstler und der Zeitgeist jener Ära in üppigen 161 Minuten. Zu Wort kommen Zeitzeugen wie Alice Cooper, GTOs Pamela Des Barres sowie Überlebende der Mothers und der Magic Band, aber auch unvermeidlich naseweise britische Musikkritiker. Zappa selbst ist seltener Gast, auch die raren Archivszenen sind nicht gerade essenziell, da wurde wohl am Lizenz-Budget geknapst. Wer Sitzfleisch hat, erhält dennoch einen intensiven Einblick in eine vergangene Epoche, die der Welt Meisterwerke wie Captain Beefhearts Trout Mask Replica oder Tim Buckleys Blue Afternoon und Starsailor bescherte.
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