FTSE
Joyless
Lucky Number/[PIAS] Coop/Rough Trade VÖ: 28.08.2015
Ein halbgares Broken-Beat-Pop-Debüt, das die Zustände unserer Welt an den Pranger stellt.
Sam Manville aka FTSE aus den englischen Midlands ist ein richtiger Spaßvogel. Nach den EPs „FTSE I“, „FTSE II“ und „Love Un Ltd“ drückt er auf seinem Debütalbum erst mal ordentlich auf die Lautstärketaste seines Apple-Computers, damit der erste Track „Binary“ auch schön laut zu hören ist.
Platter Witz gegen ernsthafte Gesellschaftskritik: eins zu null. Dabei scheint FTSE auf Letztere doch hauptsächlich aus zu sein. Die Botschaft: In unserer Weltordnung laufen viele Dinge schief. Verpackt in happy Beats. „We are all animals but we like to think we’re above them all“, heißt es in „Animals“. Das stimmt, wird aber leider trotz solider elektronischer Weltmusik-Samples unangenehm vorschulhaft vorgetragen. Über die gesamte Länge von JOYLESS erhärtet sich der Verdacht, dass FTSE den Sprechgesang auf eigenen Platten an den Nagel hängen und lieber bei Soundcloud-Remixen von bereits bestehender Musik anderer Künstler bleiben sollte, die er in den letzten Jahren immer mal wieder ins Netz gestellt hat.