Gauntlet Hair :: Gauntlet Hair
Wer gerne etwas lauter träumt: Noise- und Dreampop von Gauntlet Hair aus Denver
Lange Zeit war nichts mehr von ihnen zu hören, nun holen sie alles aus ihren Stimmen, als ob die beiden gegen die extrem hohe Noise-Wand ansingen müssten, die sie selbst errichtet haben. Sie ersaufen Gitarren in Hall und schmettern uns chorgleich kaum erkennbare Lyrics um die Ohren. Klingt nach Chaos, ist es auch. Von Trommelfellvandalismus trotzdem keine Spur. Diese simplen und effektiven Gitarrenläufe und die immer ohrwurmverdächtigen Melodien sind Alleinstellungsmerkmale von Gauntlet Hair. Und dann wären da noch die Songs. „Top Bunk“ ist eine von vielleicht einer Handvoll richtigen Antwortmöglichkeiten auf die Frage nach dem Song des Jahres. Der Soundtrack für verwüstete Heimkehrer am frühen Morgen, die kleine rebellische Faust in der Tasche oder auch nur für den mit Inbrunst besudelten Tanz im Club. Andy R. haut frei von irgendwelchen Strophe-Refrain-Gedanken gleich fünf Melodien auf einmal raus, selbst das kleinste „oh oh“ nimmt epische Züge an und Claps und Drums legen sich abwechselnd über schweres Gitarrenflirren. Dieses überragende Level hält sich natürlich nicht über alle neun Songs, und sensationell variantenreich oder überraschend ist nach dem vierten Track auch nichts mehr. Wohin die Reise geht, ist fix erkannt, was andere potenzielle Hits wie „Showing“ und „Mop It Up“ nicht schmälern soll. Großartiges Album. Die Nachbarn werden sich bedanken.
Key Tracks: „Showing“, „Top Bunk“, „Mop It Up“
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