George Benson – Songs And Stories

Schokoladiger Jazzpop vom ewigjungen Fusion-Altmeister. Jazzhardliner sollten nachfolgende Zeilen einfach übergehen. Denn für sie ist George Bensons soulgeschwängertes und smoothes Fusion-ABC von jeher nur der reine Klebstoff. Und was Benson mit seinem süffigen Singlenote-Gitarrenspiel da wieder an Streichelmelodien fabriziert, ist sowieso nur was für Warmduscher. Nun gut – nicht alles, was der Gitarrist diesmal mit seinem Koproduzenten, dem Ex-Miles-Davis-Bassisten Marcus Miller, an Material zusammengestellt hat, nimmt man ohne Widerspruch hin. Der vorletzte Track „Living In High Definition“ ist mit seinen reißbrettartigen Grooves, computergenierten Streichern und vokalem Schubidubi schon harter Tobak. Aber was Sänger Benson ansonsten mal solo, mal im Duett mit Patti Austin und Lalah Hathaway mit den Songs eines Bill Withers und Smokey Robinson macht, ist in der Schnittmenge von R’n’B, Pop und Jazz einfach kulinarisch exquisite Feinkost. Zumal auch Bensons alter Songwnterkumpel Rod Temperton mit „Family Reunion“ ein balladeskes Gegenstück zum gemeinsamen Evergreen „Give Me The Night“ aus der Feder geflossen ist.