Georgia
EUPHORIC
Domino/GoodToGo (VÖ: 28.7.)
Weniger Club, mehr Pop: Die Londoner Produzentin entdeckt Hochglanz und große Bühne.
Wenn man die Cover der drei Alben nebeneinanderlegt, die Georgia Barnes bisher veröffentlicht hat, lässt sich eine gewisse Entwicklung beobachten: Vom schwarz-weiß gehaltenen Porträt der Sängerin auf dem recht experimentellen Debüt über die bunt gekleideten, wild tanzenden und singenden Kinder auf dem großartigen Dancefloor-Filler SEEKING THRILLS zum jetzt erscheinenden EUPHORIC – Rückkehr zum Porträt, diesmal aber umrahmt von bunten Farben, irgendwo zwischen Technicolor und Esoterik.
AmazonÄhnlich lebhaft geht es auch in der Musik zu, sowohl Titel als auch Cover sind Programm. Georgia produzierte das Album zum ersten Mal nicht alleine in ihrem Zimmer, sondern gemeinsam mit Rostam. Das Ex-Vampire-Weekend-Mitglied ist zum Produzenten von Popstars wie Haim und Clairo mutiert und so ist auch EUPHORIC ein richtiges Popalbum – kein schwitziger Club mehr, sondern Hochglanz und große Bühne.
So eine Neuausrichtung ist zwar nicht per se schlecht, manche Songs sind super eingängig und transportieren die Euphorie perfekt („It’s Euphoric“) – es gibt aber auch übertrieben Fröhliches in Form nerviger Jahrmarkt-Synths („All Night“). Was fehlt, ist die Melancholie, durch die Euphorie erst richtig glänzen kann.
Autor: Elias Pietsch