Ghostpoet
Some Say I So I Say Light
PIAS/Rough Trade 3.5.
HipHop-not-HipHop vom Nachlassverwalter der Mike-Skinner-Schule.
Obaro Ejimiwe gelang vor zwei Jahren mit Peanut Butter Blues & Melancholy Jam nicht nur ein Album, das vom Titel her nicht zu schlagen war, sondern auch ein gewaltiger Überraschungshit. Mal mit Band, mal mit düsteren Beats, erzählte er die Geschichten seines Alltags so gut, wie man es sonst nur von The Streets kannte. Seine neue Platte setzt genau dort an. Hier von Rap zu sprechen, wäre zu viel. Ghostpoet spricht seine Texte ruhig, mal nuschelnd, mal kräftiger. Zu Beginn lotet er die Möglichkeiten aktueller britischer Elektronik aus, wenn er im faszinierenden Opener „Cold Win“ die Bläser aus sicherer Entfernung gegen einen Beat spielen lässt, der auch dem ganz jungen James Blake gefallen hätte; der peitschende Beat und das Piano im Hintergrund bei „MSI Musmid“ erinnern an die aktuellen Radiohead. Besonders die melancholischen Tracks liegen Ghostpoet wieder am besten. Zwar franst die Platte am Ende etwas aus, Songs wie „Dial Tones“, bei dem er stimmliche Unterstütztung von Lucy Rose erhält, und „Meltdown“, das der Nachfolger für die Musik gewordene Durchhalteparole „Survive It“ vom Erstling ist, machen die Investition lohnend.