Glass Animals

I LOVE YOU SO F***ING MUCH

Polydor/Universal (VÖ: 19.7.)

Science-Fiction-inspirierter Indie-Rock, der nicht so richtig abhebt.

Manchmal hat TikTok, das Kokain des Internets, auch etwas Gutes: Die Glass Animals wurden durch das Videoportal berühmt. Ihr „Heat Waves“ nervt im Gegensatz zu anderen Titeln, die dort populär sind, gar nicht. Dave Bayley, Songwriter und Sänger der Band aus Oxford, war plötzlich gefragt und arbeitete seitdem etwa für Florence + the Machine. Anscheinend bedeutete der plötzliche Ruhm für ihn aber auch Druck. Während der Pandemie schaffte er es, an neuen Songs für ein viertes Album zu werkeln.

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Entstanden sind Lieder über intime oder vergangene Liebesbeziehungen, die das lyrische Ich retrospektiv aufarbeitet. Das ist ein Stilmittel, das Bayley schon oft angewandt hat und beherrscht, wie die poppige Vorab-Single „Creatures In Heaven“ beweist. Hier kommen analoge Synthesizer der Siebziger zum Einsatz. Die manchmal spacige Note in der Klangästhetik ist kein Zufall, denn der Weltraum ist latentes Thema auf I LOVE YOU SO F***ING MUCH.

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Die Band hat sich von Science-Fiction inspirieren lassen. Der rote Faden ist aber nicht fest gestrickt und die Musik stilistisch facettenreich: Das verspielte „Never Enough“ hat was von Vampire Weekend, „Show Pony“ wirkt betont rockig, das psychedelische „Whatthehellishappening“ erinnert an Tame Impala, während „Wonderful Nothing“ symphonisch beginnt und sich dann in einen HipHop-lastigen Song verwandelt. Glass Animals sind wieder tolle Stücke gelungen, doch den Charme und die Lässigkeit der Vorgänger-Alben erreichen sie dieses Mal nicht immer.

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