Golden Diskó Ship
Invisible Bonfire
Spezialmaterial Records
Eklektische Mini-Sinfonien, Folk mit Homerecording-Faktor und der Geist von The Velvet Underground.
Eine Lektion hat Theresa Stroetges mit dem Debütalbum PREHISTORIC GHOST PARTY ihres Projekts Golden Diskó Ship 2012 gelehrt: Avantgarde und musikalisches Experiment müssen keine bierernsten Angelegenheiten sein. Die Berliner Multiinstrumentalistin und Video-Künstlerin schuf ausgehend von einer Meta-Folk-Basis ein Wunderwerk von Album, das Mikroelektronik, Field Recordings, Songwriting und Pop in den denkbar weitesten Hallräumen zusammenführte.
Auf INVISIBLE BONFIRE führt Stroetges jetzt die Idee fort, ohne damit ein zweites erstes Album gemacht zu haben. Manche dieser Songs sind regelrechte Mini-Sinfonien, die auf die Distanz von sechs bis acht Minuten, mehrmals Richtung, Stil und Anmutung wechseln – so ausladend und von Ideen übersprudelnd, dass es eine wahre Freude ist. Andere sind Homerecording-Folk-Miniaturen, denen Golden Diskó Ship das gewisse exzentrische Etwas verleiht. Wir wähnen eine psychedelische Komponente in diesen neuen Tracks zu vernehmen, dann wiederum die Soundästhetik der frühen Velvet Underground.
Verzwirbelte Effekte winden sich in „Say Goodbye To This Island – Over And Out“ um eine einfache Gitarrenfigur. Exakt dieselbe Gitarrenmelodie wird im darauf folgenden „New Year / Under The Wave“ benutzt, um sie mit Wasserplätschern, Vogelgezwitscher, Tierstimmen und sanften Ambient-Drone zu dekontextualisieren.