Guided By Voices :: Let’s Go Eat The Factory
Fire Records/Cargo
Reunion nach sieben Jahren: Die Rückkehr der Indie-Helden ist eine angenehm vorhersehbare Angelegenheit.
Heimelig raschelt die Snare-Drum zur wiederholt angeschlagenen Basssaite. Schlampige Akkorde, auf einer verstimmten Gitarre hingerotzt, gesellen sich dazu. Dann ertönt eine altbekannte Stimme. Sie gehört Robert Pollard, dessen Haar mittlerweile schlohweiß ist. Er raunt etwas von einem abgetrennten Kopf, kaum länger als eine Minute, dann ist das Stück auch schon wieder vorbei, und wir sind bereits mittendrin im nächsten Song. Guided By Voices gehen an die Arbeit, als wären seit ihrem letzten Album Half Smiles Of The Decomposed keine sieben Jahre ins Land gezogen. Aufgenommen in den Kellern der Bandmitglieder, versprüht Let’s Go Eat The Factory über weite Strecken jene Proberaumromantik, für die GBV bekannt wurden. Immer wieder setzt die Band zu vielversprechenden Melodien an, verliert dann aber mittendrin scheinbar das Interesse und wendet sich dem nächsten Stück zu. So hätten etwa „Doughnut For A Snowman“ und „Chocolate Boy“ mit ein bisschen mehr Hingabe die großen Singles werden können, die R.E.M. nicht mehr zustande gebracht haben. Doch GBV spielen eben nach ihren eigenen Regeln. Und ehe man sich noch darüber ärgern kann, dass an Let’s Go Eat The Factory mal wieder ein richtig großartiges Album verloren gegangen ist, arbeitet die Band ohne Zweifel bereits am Nachfolger.
Key Tracks: „Waves“, „Hang Mr. Kite“
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