Guster
Evermotion
Nettwerk/Soulfood
Wohlfühlen im Mittelmaß: Es ist nichts einzuwenden gegen diesen Bostoner Indie-Pop.
Nichts gegen ein paar eingängige Melodien. Nichts gegen schöne Harmonien. Erst recht nichts gegen liebevoll arrangierte Songs. Nein, was soll man schon sagen gegen EVERMOTION, das siebte Album von Guster. Außer das, was man schon früher bemängeln konnte an dem 1991 gegründeten Quartett aus Boston, und was wohl auch der Grund ist, warum Guster in all den Jahren nie über den Status einer semiguten, halbwegs erfolgreichen Band hinauskamen: Ihnen fehlt die eine, unüberhörbare Qualität, jenes gewisse Extra, das einen durchschnittlichen Act zum Überflieger befördert.
Guster sind nicht so belanglos wie Maroon 5, nicht ganz so melodienselig wie die immer wieder gern als Referenz angeführten Shins, nicht so tanzbar wie Vampire Weekend, lange nicht so komplex wie Arcade Fire, und die Harmoniegesänge sind nicht so berauschend wie die der Fleet Foxes. Daran hat auch der neue Produzent Richard Swift, sonst Bassist der Black Keys, nichts Wesentliches ändern können, aber dafür kommen die neuen Songs noch geschliffener und runder daher. Kurz: Man muss sich das gesunde Mittelmaß getrost als überaus wohligen Zustand vorstellen.