Gwilym Gold
A Paradise
Brille/[PIAS] Coop/Rough Trade
Das sanfte Statement eines umtriebigen Künstlers. Gold debütiert auf Albumlänge mit einer Mixtur aus Ambient und Electronica.
Gwilym Gold hatte schon einmal die Ehre, den Hyde Park zu beschallen. Im Juli 2009, damals noch als Frontmann der Art-Pop-Band Golden Silvers, durfte er mit seinen Bandkollegen vor Zehntausenden Besuchern die Reunion-Sause von Blur eröffnen. Das ist schon sechs Jahre her und auch Golden Silvers sind schon längst Geschichte. Seitdem hat sich Gold darauf konzentriert, sich als Solo-Künstler zu finden. Nach dem Split von Golden Silvers sorgte Gold für Aufsehen, als er seine 2012er-EP „Tender Metal“ auf dem revolutionären, von ihm selbst und seinem Produzenten Lexxx entwickelten Format „Bronze“ veröffentlichte. Der Kniff daran: Das Format formt den Song, sodass sich der Klang des Werkes mit jeder Wiedergabe ändert. Für A PARADISE verzichtet Gold auf dieses Sperenzchen und liefert eine Ansammlung von schwermütigen und doch sanften Tracks, die sich um das Piano drehen. Streicher-Arrangements vom zeitgenössischen Komponisten Nico Muhly geben Stücken wie „Evergreen“ die benötigte Tiefe, während ein dumpfer Beat den Song im Hier und Jetzt hält. Mehr Electronica als Ambient, malt A PARADISE ein ungewöhnlich urbanes Klangbild und hält mit „Triumph“ überraschenderweise sogar einen regelrechten Hit bereit, der mit seinen hektischen Stampf-Rhythmus die perfekte Begleitung für den morgendlichen Heimweg nach dem Club-Besuch bietet. Zweifelhaft jedoch, ob Gold mit solch introvertierter Musik jemals wieder im Hyde Park auftreten wird.