Hannah Cohen
Pleasure Boy
Bella Union/[PIAS] Cooperative/ Rough Trade 27.03.2015
Pop: Das singende Model legt die Vorsicht ab.
Das Jahr ist noch nicht alt, aber schon deutet sich an, dass es im Pop viele Geschichten über das Beziehungsende geben wird, wie bei Björk. Auch Hannah Cohen beschäftigt sich mit der verflossenen Liebe. In „Watching You Fall“ auch nicht zu knapp. Der langsame Beat, die schummrige Atmosphäre und die sehnsuchtsvolle Stimme lassen sofort an Lana Del Rey denken. Cohen hat sich verändert. Auf ihrem Debütalbum CHILD BRIDE wirkte sie noch zart und unscheinbar. Jetzt traut sie sich mehr zu.
Das eindeutigste Indiz entdeckt man in „Queen Of Lust“. Es ist ein von Jazz-Saxofon, nervösem Drumming und gespenstischen Sounds herrlich zerschundener Unruheherd. Großen Anteil an emotionalen Ausbrüchen wie diesem hat Thomas Bartlett aka Doveman, der schon für The National und Rufus Wainwright als Produzent und Musiker im Einsatz war. Wer weiß, was ihm Cohen in Zukunft noch so alles gestattet. Die Sängerin hat bereits verlauten lassen, dass ihr nächstes Album in Richtung Elektro-Pop und Disco-Funk gehen könnte.