Harrys Gym :: What Was Ours Can’t Be Yours
Splendour/Cargo
Mal puderzuckrig, mal psychedelisch, immer schön schwebend: Harrys Gym aus Norwegen wissen, was sie mit dem Pop so alles anstellen wollen.
Einen gewissen Pragmatismus muss man dieser Band zweifellos attestieren. Und zwar in Bezug auf den Bandnamen und dessen Schreibweise. Harrys Gym, eine Frau und drei Männer aus dem norwegischen Oslo, haben sich „Harrys Gym“ genannt, weil sich eine Muckibude gleichen Namens in dem Gebäude befindet, in dem die Musiker ihren Proberaum haben. Um Problemen mit dem korrekten Setzen des Apostrophs auf internationaler Ebene (file under: „Uschi’s Fingernagelstudio“) von vornherein aus dem Weg zu gehen, haben sie das Häkchen gleich ganz weggelassen. Auch abgesehen vom apostrophfreien Sportstudio weiß die Band, wohin es für sie gehen soll. Der Pop, den Harrys Gym auf What Was Ours Can’t Be Yours herstellen, mutet selbst in seinen puderzuckrigen Momenten immer eher kunstvoll als kitschig an, und wenn Anne Lise Frøkedal mit ihrer hauchzarten Stimme eine kleine psychedelische Welle in Bewegung setzt, schwebt diese eher, als sich irgendwann doch dräuend zu überschlagen. Und wenn es zwischendurch doch einmal ein bisschen heftiger wird auf diesem Album, etwa in „No Hero“, haben Harrys Gym ja immer noch die Muckibude in Reichweite ihres Proberaums. Um sich abzureagieren, oder um zwischen Stepper und Butterfly auf den nächsten Songs rumzudenken.
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