Hatchie
Keepsake
Heavenly/[PIAS] Coop/ Rough Trade (VÖ: 21.6.)
Eine Dream-Pop-Übung, die nicht über die komplette Strecke eines Albums überzeugt.
Sollte ich die Liste der von New Order beeinflussten Künstlerinnen und Künstler um einen aktuell auftauchenden Namen ergänzen, fiele die Wahl auf Hatchie. Was die 21-jährige Australierin, Sängerin und Bassistin, auf ihrem Debütalbum KEEPSAKE versucht, steht immer mal wieder in der Tradition jener Hymnen, die die Briten Dance und Pop crossovernd in den frühen Achtzigern freundlicherweise für den Rest der Welt entwickelten.
AmazonDas ist in einem etwas gedämpften Song wie „Obsessed“ hörbar, im breiten Rock’n’Roll-Lächeln von „When I Get Out“ und gleich in den ersten Beats in den ersten Sekunden des Albums („Not That Kind“). Und könnte die weit am Horizont vorbeiziehende Gitarre nicht auch auf einer Bassmelodie von Peter Hook gründen? Darüber hinaus darf man in diesen zehn Songs des Albums auch ferne Echos von Shoegaze und Girlband-Glück entdecken, bereichert um diesen lakonischen, lässigen Ton in der Stimme von Hatchie.
Es ist ja momentan so, dass man ein Pop-Album geradezu suchen muss, das kein Dream Pop ist. Und KEEPSAKE macht da keine Ausnahme. Um uns über die komplette Strecke eines Albums zu überrumpeln, fehlt der Songwriterin allerdings noch die Puste. So bleibt KEEPSAKE eine beizeiten beatsichere Übung in Traummusik.