Heavy Trash – Midnight Soul Serenade

Gelungenes Kaffeekränzchen mit der alten Tante Rock’n’Roll. Man möchte meinen, es gibt nichts LangweiligeresalsdenRock’n’Roll. Dann aber tritt mal wieder Jon Spencer auf den Plan und beweist, wie unglaublich aufregend die gute alte Tante R’n’R immer noch sein kann. Auch für MIDNIGHT SOUL SE-RENADE, das dritte Album von Heavy Trash, seiner Zusammenarbeit mit Ex-Madder-Rose-Gitarrist Matt Verta-Ray, nutzt Spencer seine dekonstruktiven Fertigkeiten. Diesmal wendet er sie an auf allerfrühesten Rock’n’Roll und Blues, Doo-Wop und Rockabilly, wenn auch lange nicht so ausgiebig wie bei der Blues Explosion. Die Stücke werden nur selten in ihrer Struktur zerlegt und unter Zusatz von fiesen Störgeräuschen wieder zusammengesetzt, sondern fast immer nur mit wenigen Rückkopplungen, Rhythmusverschiebungen und ein paar schiefen Tönen zur rechten Zeit aus dem Klischeeschwitzkasten befreit. Das vielleicht eingängigste Album in Spencers Laufbahn, ganz sicher aber eines seiner besten.