Hessle Audio – 116 & Rising :: Hessle Audio/Alive
Vier Jahre? 18 Katalognummern? Was auch immer gefeiert wird, für das rhythmischste der Dubstep-Labels soll es immer einen Grund geben.
Beginnen wir mit einer der langweiligsten aller Phrasen: Weniger ist mehr. Im Falle von Hessle Audio, dem Label von Pearson Sound (t.a.f.k.a. Ramadanman), Ben UFO und Pangaea, aber dennoch eine treffende Umschreibung der scharfen, dreckigen und vor allem punktgenauen Soundästhetik. Entscheidend ist allein der Rhythmus und der wird durch den minimalsten Einsatz von Drummachines und sturer repetitiver Elemente bestimmt, wer dann noch ganze Horden übertalentierter Knöpfchendreher um sich schart, hat sowieso schon gewonnen. Wer braucht schon Melodien, wenn sich bei Blawans (wo zur Hölle kommt der auf einmal her?) unfassbaren Tracks wie „Potchla Vee“ Serien von Klanghölzern ins Trommelfell brennen und die Füße gebeten werden, sich zu bewegen. „Bijoux“ von Cosmin TRG (der sich jetzt komplett dem House zugewandt hat) ist eigentlich schnell erzählt, wer den Groove seines Barhousers aber erst mal erfasst hat, will sechs Minuten lang wirklich nur das hören. Das ist Verlässlichkeit auf gespenstisch hohem Niveau. „Stifle“, dieses schmierige aus einer 808 gezerrte Biest, macht fast nichts außer süchtig und bei dem ENDLICH veröffentlichten „Fuck Tha 101“ von Addison Groove regiert beharrlich stampfender Juke in einem Meer aus konsequent durchgeloopten Minivocals. Vinylverächter und Zuspätkommer freuen sich zusätzlich noch über den ersten CD-Auftritt der bislang größten Labelhits. Pflichtkauf.
Key Tracks: Blawan „Potchla Vee“, Cosmin TRG „Bijoux“, Addison Groove „Fuck Tha 101“
Christopher Hunold
Sophie Ellis-Bextor
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