Hiss Golden Messenger
Quietly Blowing It
Merge/Cargo (VÖ: 25.6.)
M.C. Taylor hat für seine Americana flaschenweise flüssigen Sonnenschein abgefüllt.
Über zehn Jahre und nicht weniger viele Alben hat es gebraucht, bis Sänger, Songschreiber, Gitarrist und Gesicht von Hiss Golden
Messenger, M.C. Taylor, mit TERMS OF SURRENDER (2019) seine erste Grammy-Nominierung in der Kategorie „Bestes Americana Album“ verzeichnen konnte. Ging das Werk letztendlich auch leer aus, hat sich Taylors von den Byrds, Buffalo Springfield und Bob Dylan beflügelter Sound die breitere Öffentlichkeit verdient, auf die QUIETLY BLOWING IT nun idealerweise trifft.
Die elf im zweiten Quartal 2020 beim Bandchef zu Hause entstandenen und anschließend erstmalig unter dessen Klangregie mit seinen musikalischen Begleitern im Studio ausgeschmückten Stücke hätten es redlich verdient. Gleichermaßen im Gospel, Soul (Siebziger-zartschmelzend bis in die hohen Stimmregister: „It Will If We Let It“), Americana sowie im Laurel-Canyon-Sound beheimatet, klingt vieles, als hätte Taylor ein Patent auf das musikalische Äquivalent zur Flaschenabfüllung flüssigen Sonnenscheins angemeldet: QUIETLY BLOWING IT schwappt vor innerlich wärmendem Seelenbalsam förmlich über.
Kommt im Mundharmonika- und Stimmeinsatz – wie etwa auf dem schunkelnden „Hardlytown“ – auch der Dylan-Duktus immer wieder durch, sind Hiss Golden Messenger im Grundton zwar traditioneller als The War On Drugs, aber keineswegs rein nostalgisch ausgerichtet.