Höhenflüge! Exzesse! Insolvenz! :: Upside Down: The Creation Records Story
Revolver Entertainment
Biff Bang Pow! – vom Angestellten der British Railway zum Plattenmogul: der wundersame Aufstieg des Alan McGee
Eine ganze Reihe an Label-Dokumentationen finden via Arte, ZDF-Kulturkanal oder 3sat früher oder später den Weg auf hiesige TV-Bildschirme. „Upside Down: The Creation Records Story“ dürfte eine der wenigen sein, die – zumindest im auf Popkultur geeichten Großbritannien – auch im Kino funktioniert hat. Dominiert wird die Biografie von Regisseur Danny O’Connor und Produzent Mark Gardener wie selbstverständlich durch Label-Gründer und Chefideologe Alan McGee, der „sein Hobby“ jahrelang durch einen Job bei der British Railway finanzierte. Etwa zeitgleich, 1983, hob McGee das nach der Sixties-Kult-Band The Creation benannte Label und seine eigene Band Biff Bang Pow! (ein Song der Band aus dem Jahre 1967) aus der Taufe. Eindruck schindet allein die Liste der Bands und Interpreten des Labels: The Jesus And Mary Chain, Felt, Teenage Fanclub, The Boo Radleys, The Weather Prophets, Saint Etienne, Ride, The House Of Love, My Bloody Valentine, Super Furry Animals oder Oasis, um mal die wichtigsten zu nennen. Nicht zu vergessen: die von Bobby Gillespie angeführten Primal Scream. Mit Gillespie verbrachte der umtriebige Schotte schon seine frühen Schuljahre. „Upside Down“ funktioniert aber auch als ein 110 Minuten langes Porträt über Höhenflüge und Zusammenbrüche, über Triumphe und Exzesse, Geldsegen und Insolvenzen. Wenn Alan McGee ins Detail geht, haarsträubende Geschichten über Drogen- und Alkoholmissbrauch erzählt, wundert sich der Zuschauer, dass es die Company überhaupt je schaffte, eine einzige Single oder gar ein Album zu veröffentlichen. McGee hat dafür eine simple Erklärung: Sein stets nüchterner Geschäftspartner Dick Green wachte mit Argusaugen über sämtliche Vorgänge im Imperium. Mike Köhler
Der ganz große Traum
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