Homeboy Sandman
Hallways
Stones Throw/Groove Attack
Warum nicht mal mit Laute? Der New Yorker Rapper geht auch auf seinem vierten Album neue Wege.
Seit Beginn seiner Zusammenarbeit mit dem großartigen Label Stones Throw vor drei Jahren muss man ständig mit neuen Veröffentlichungen des aus dem New Yorker Stadtteil Queens stammenden Redetalents rechnen. Allein mit dem Durchhören seiner fünf jüngsten EPs kann man schon einen ganzen Abend füllen. Dabei wird man feststellen, dass sich Homeboy Sandman äußerst ungern an einen festen Stil klammert. Er kann zu psychedelischem Rock genauso gut rappen wie zu sympathischem Klamauk aus der Daisy-Age-Ecke. Durch seinen Flow und seine Formulierungsgabe bewegt er sich sicher auf jedem Geläuf. Aber auch auf Hallways wird er nicht müde, wieder Neuland auszutesten. In „Stroll“ schlendert er durch die Klangwelt des exotischen Easy-Listenings. Für „Unraveling“ konnte er den klassisch ausgebildeten Lautenspieler Jozef Van Wissem gewinnen, der in letzter Zeit öfter in Kollaborationen mit Jim Jarmusch involviert war. Gut ist, dass es der Homeboy nicht mit seinen künstlerischen Ambitionen übertreibt. Auch klassische Einflüsse aus dem Boogie-Funk in „1,2,3“ mit Produzent DJ Spinna, düstere Anwandlungen nach Wu-Tang-Vorbild in „Refugee“ oder der mit temperamentvollem Partysound garnierte Monolog über die Suche nach der richtigen Frau in „Persomal Ad“ bereichern dieses Album.