Indigo De Souza

Any Shape You Take

Saddle Creek/Rough Trade (VÖ: 27.8.)

Eine junge Amerikanerin macht Indie für Herzschmerz-Playlisten und Festival-Hauptbühnen.

Indigo De Souza ist Kind kreativer Eltern. Ihr Vater ist ein brasilianischer Bossa-Nova-Gitarrist, ihre Mutter eine Künstlerin, die auch das Artwork für ANY SHAPE YOU TAKE und das erste Album ihrer Tochter, I LOVE MY MUM (2018), gestaltet hat. Zu sehen sind skelettartige, mystische Wesen, umgeben von grüner Fauna.

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Eine interessante visuelle Interpretation der verletzlichen, schalkhaften Musik, die De Souza spielt: Die rumpeligen Drums und die faserige Gitarre klingen wie aus den 90ern in die Gegenwart gebeamt, aber ANY SHAPE YOU TAKE ist keine Nostalgie-Fingerübung, sondern eine vielseitige Songsammlung einer jungen Musikerin, die sich um Genres so wenig schert wie die meisten ihrer Altersgenossinnen.

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„Real Pain“ endet in einem tosenden Noise-Feedback-Geschrei-Sturm, der Opener „17“ zitiert auf clevere Weise die tollsten Bon-Iver-Schmachtfetzen, inklusive Auto-Tune. Und mit „Hold U“ hat De Souza eine R’n’B-fizierte, vom blauen Smartphone-Licht erleuchtete Ballade abgeliefert. Der Vorzeige-Song des Albums ist aber der Closer: „Kill Me“ heißt er, und klingt wie ein Kind der Moldy Peaches, Angel Olsen und Nada Surf. „Fuck me / Till my brains start dripping down to the second floor in our home“, singt De Souza dort, und man möchte diese und ungefähr 20 andere Zeilen dieser Platte laut auf einem Festival mitsingen.

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