Interpol
A Fine Mess
Matador/Beggars/Indigo (VÖ: 17.5.)
EP mit fünf weiteren Stücken aus den MARAUDER-Sessions: Geht okay, weil der typische Postpunk ab und an groovt.
Die Hallen, in denen Interpol auftreten, werden immer größer, die Band entwickelt sich zu einem sehr guten Business, was vor allem daran liegt, dass die New Yorker an guten Abenden ihre Musik so spielen, dass sie einen erdrückt. Neue Lieder werden selbstverständlich in die Setlists integriert, weil sie – wie zuletzt auf dem Album MARAUDER – den erprobten Klang fortsetzen, statt mit ihm zu brechen.
AmazonIn diesem Sinne sind Interpol sehr gute Handwerker. Dass mit „A Fine Mess“ nun eine EP mit fünf neuen Stücken erscheint, die bei den MARAUDER-Sessions mit Produzent Dave Fridmann entstanden, dann aber liegen geblieben sind, ist künstlerisch wenig sinnvoll: Jeder Song hätte auf dem Album sein können, die EP bietet keine neue Perspektive.
Am besten funktionieren die Stücke, die durchscheinen lassen, dass alle Bandmitglieder zu Hause ganz andere Musik hören, als Interpol sie spielen. „No Big Deal“ verweist auf den Indie-Rock-Funk der Afghan Whigs, „Real Life“ stampft wie eine Northern-Soul-Nummer und ist das beste Stück dieser Zugabe.