Im Inselresort, jenseits von Raum und Zeit, entstehen unironisch schöne House-Tracks.
Mit „Beau Mot Plage“ und seiner unvergesslichen, schiefen Gitarre landete Rajko Müller Ende der Neunziger einen der wichtigsten House-Not-House-Hits überhaupt. Diese Zeiten sind vorbei, eine maritime Grundstimmung, das Ambiente, Tiefenentspannte, das seiner Musik als Isolée anhaftet, blieb aber bestehen. RESORT ISLAND stellt das bereits im Titel aus. Tracks wie „Canada Balsam“ oder „Pardon My French“ werden die Festivalsaison dominieren, vermitteln mit ihren tech-housigen Mitten die Sorglosigkeit, die man sich während der heißen Monate wünscht, driften dabei aber niemals in die Belanglosigkeit ab.
AmazonIm Gegenteil: In diesem Album stecken unheimlich viele eingängige Melodien, die sich teils sogar in den einzelnen Nummern überlagern. Assoziationen drängen sich viele auf, weil man im Inselresort in viele Phasen vor allem deutscher elektronischer Musik eintaucht. „Coco’s Visa“ könnte auch ein DJ-Koze-Track sein, „Rumour“ klingt nach Pantha Du Prince aus den Zehnerjahren, Anknüpfungspunkte ans einflussreiche Frankfurter Label Playhouse sind auch vorhanden. Die Schönheit, der Mut zum Kitsch, mit dem Müller agiert, formt das Album aber zu einer kompakten Einheit, die für sich steht.