Jack White

Fear Of The Dawn

Third Man/Membran (VÖ: 8.4.)

„Brrrzzmmmpft“ macht die böse Planierraupe: Massiver Bluesrock zum „Call of Duty“-Spielen.

Es bringt bekanntlich nichts, den Tagen hinterherzuweinen, in denen Jack sich von Meg White noch ein wenig Understatement eintrommeln ließ. Als Solomusiker klebt dem fiesen Fistelbuben das Muckerhafte, die ausgestellte Virtuosität an den Hacken − aber warum auch nicht? Wenn White in seinem Song „Taking Me Back“ ein Funkstück so effektvoll in die Luft jagt, dass es das Ding auf den neuen „Call of Duty“-Soundtrack geschafft hat, dann mag man sich vor Freude in die Lederschühchen beißen.

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Ja, Whites neues Album FEAR Of THE DAWN ist ein Hohefest des Bluesrock, der mit godzillahafter, übersteuerter Wucht alle Hoffnung auf Verschnaufpausen planiert. Whites Beifahrer im Geiste ist Ty Segall, der den Regler immer weiter gen Wahnsinn verschieben will – was Onkel Jack selten wirklich zulässt. Und wenn doch, wird’s schnell auch mal, nun ja, gewöhnungsbedürftig wie auf dem Vorgängeralbum BOARDING HOUSE REACH.

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Zum Beispiel in „Hi De Ho“, was als Klagelied für den nächsten Tarantino-Western beginnt, dann aber etwas in Albernheit abdriftet. Wie die schöne, kürzlich veröffentlichte Folk-Single „Love Is Selfish“ nahelegt, könnte Whites nächstes Album ENTERING HEAVEN ALIVE, das schon im Juli folgt, eine Art ruhigeres Gegenstück zu FEAR OF THE DAWN werden. Erholsam wär’s nach diesem erbarmungslosen Planierraupenrock.

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