Jagwar Ma
Every Now and Then
Marathon Artists/Kobalt Label
Nach dem gefeierten Debüt fällt das zweite Album der australischen Psych-Pop-Band bescheidener aus.
Der Albumtitel könnte sich gut auf die Songs beziehen, in denen Jagwar Ma etwas Besonderes einfällt. Hier und da, zum Beispiel bei den clever eingesetzten Bläsern in „Loose Ends“, gelingt Jono Ma und seiner Band ein großer Pop-Moment. Weite Teile von EVERY NOW AND THEN, auf dem die umtriebige Warpaint-Drummerin Stella Mozgawa am Schlagzeug sitzt, zerfließen jedoch in einem Brei aus Madchester, Psychedelia und Dance. Auf „Give Me a Reason“ wird sieben Minuten lang ein Stone-Roses-Beat durchgeklöppelt, der nach drei Minuten schon den Reiz verloren hat. Lichtblicke warten am Ende der Platte: die sonnige Ambient-Skizze „Don’t Make It Right“ und das Schlusstück „Colours of Paradise“, das nach dem Animal-Collective-Hit klingt, den wir uns in den letzten Jahren so sehnlich gewünscht haben. Jagwar Ma werden trotz dieser durchwachsenen Vorstellung beliebter Gast auf Festivals bleiben. Der Windschatten von Tame Impala ist mittlerweile groß genug.