Jain

Zanaka

Columbia/Sony

Crossover-Pop: ein durchwachsenes Debüt mit viel guten Ansätzen, aber nur wenigen überzeugenden Songs.

Die 23-jährige Sängerin und Multiinstrumentalistin Jain aus Toulouse ist in einer globalisierten Musikwelt aufgewachsen und genau so klingt ihr Debüt. Da finden sich zahllose Einflüsse und Inspirationsquellen, die sich kaum umfassend dekodieren lassen. Und auch mit klassischem Namedropping kommt man nicht weit. Wer kann und will sich schon eine Mixtur aus Nina Simone, M.I.A. und Miriam Makeba vorstellen?

Jain lässt auf ihrem ersten Album erfolgreich jede musikalische Grenze hinter sich. Trotzdem fällt es schwer, in den Jubel um ihre Person in Frankreich einzustimmen. Schon die Single „Come“, die das Album eröffnet, ist alles andere als eine Offenbarung. Die Zutaten, so exotisch sie auch sein mögen, sind weitgehend bekannt. Ihrer musikalischen Formel fehlt einfach das Überraschungsmoment. Hinzu kommt ihre kindlich naive Stimme, der es an Strahlkraft fehlt.

Überzeugenden Songs wie „Hope“ stehen Nummern wie „All My Days“ und „HOB“ gegenüber, bei der man die Stimme als überambitioniert bezeichnen darf. Vielleicht sind gerade die „unzähligen Facetten“, die ihre Stücke prägen, das Problem. Im kunterbunten Treiben bleibt Jains musikalische Persönlichkeit auf der Strecke.