John Cale
SHIP OF FOOLS – THE ISLAND ALBUMS
Cherry Red/Edel (VÖ: 26.7.)
Art Pop: Die drei Alben, die Cale zwischen 1973 und 1974 für Island Records aufgenommen hat, samt Bonus-Tracks in einer Box.
1973, fünf Jahre nach seiner Demission bei The Velvet Underground und drei Jahre nach Beginn seiner Solokarriere, hatte John Cale mit PARIS 1919 ein Album veröffentlicht, das als sein bisheriger künstlerischer Solo-Höhepunkt galt. Zwischen Frühjahr 1974 und Spätherbst 1975 gab der Musiker aus Wales dann ein Gastspiel bei Chris Blackwells Label Island Records. In dieser relativ kurzen Zeit sind die drei Alben FEAR, SLOW DAZZLE und HELEN OF TROY erschienen, von denen Letzteres als weiteres Meisterwerk des walisischen Musikers in die Pop-Geschichtsschreibung einging.
AmazonSHIP OF FOOLS – THE ISLAND ALBUMS versammelt nun diese drei Werke in einer Box. In der Chronologie der Alben wird die fortlaufende musikalische Entwicklung Cales deutlich, die bis heute noch nicht an ihrem Endpunkt angelangt ist: Auf FEAR lässt Cale seinen Art-Pop ein bisschen nach Glam klingen. SLOW DAZZLE ist der düster grübelnde Zwilling von FEAR, mit der radikalen Umdeutung von Elvis Presleys „Heartbreak Hotel“. Und auf HELEN OF TROY gibt der Künstler eine Vorahnung auf die New Wave.
Gleich zweimal zollt John Cale auf den Island-Alben seinem Vorbild Brian Wilson Tribut. Einmal auf FEAR mit dem Beach-Boys-artigen „The Man Who Couldn’t Afford To Orgy“ und auf SLOW DAZZLE mit „Mr. Wilson“, einem Song, der von den inneren Kämpfen des Beach Boys handelt. Zu den Songs der Original-Alben kommen sieben Bonus Tracks, Single-B-Seiten und Session-Outtakes. Dazu gibt es ein 20-seitiges Booklet mit raren Fotos und einem Essay des britischen Musikjournalisten Mike Barnes, Autor für Magazine wie „Mojo“ und „The Wire“.
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