Jonathan Wilson
Dixie Blur
Bella Union/PIAS/Rough Trade (VÖ: 6.3.)
Dieser fidelig-fidele Country-Folk ist eine solide Wahl fürs Schmuselagerfeuer.
Dieser Mann mit dem Allerweltsnamen Jonathan Wilson ist der Typ, von dem vor ein paar Jahren manche munkelten, er wäre der Neue von der Frau mit dem überweltlichen Namen Lana Del Rey. Darf man ja wohl sagen jetzt, wo sich Lana „fucking“ Del Rey hinreichend durch den Blues gesuhlt und zum Darling der Musikkritik gemausert hat.
AmazonGanz unprofessionell ist das sowieso nicht, da die beiden auch zusammen gesungen haben auf Wilsons letztem Album RARE BIRDS (2018). Zusammen mit Father John Misty, den Wilson schon produziert hat – und Conor Oberst. Und das führt uns auch schon auf die richtigen Country Roads, denn für sein siebtes Solo-Album hat sich Wilson für Studio-Sessions nach Nashville, Tennessee, begeben, um mit Leuten wie Mark O’Connor, der auch schon für Country-Ikone Emmylou Harris fidelte, zu musizieren, live als Band, wenn auch ohne Publikum.
Die schwelgerischen Melodien haben was von Father John Misty – aber mit einem Steelpedal-und-Mundharmonika-Fundament. Wilsons Stimme geht runter wie harmloser Whiskey, in einem Saloon, in dem nix hart knallt. Ein paar mehr unerwartete, piksende Feuerfunken aus dem Klang-Lagerfeuer hätten vielleicht doch besser getan.