Kanye West/Jay-Z :: Watch The Throne
Roc-A-Fella Records/Universal
Die beiden Rap-Großmeister mit einem bombastischen Black-Power-Auftritt
Er hat sich schon mehrfach an der Konstellation der Kollaboration versucht. Ob nun mit R. Kelly oder Linkin Park: Bisher ging es Jay-Z um die Vereinigung zweier Welten. Dieses Mal ist es anders. Jetzt kümmert er sich um den eigenen Hinterhof. Weil der kommerzielle Boom im HipHop vorbei ist, demonstriert er mit einem anderen Giganten Stärke. Für die Aufnahmen sind Jay-Z und Kanye West um die halbe Welt gejettet, weil sie wirklich zusammen arbeiten und nicht Sounddateien per Mail austauschen wollten. Prominente Produzenten (The Neptunes, Swizz Beatz, RZA) und Sängerinnen (Beyoncé, Elly von La Roux) standen zur Verfügung. Mit und ohne diese Helfer hören sich viele Tracks so bombastisch wie Hymnen vor Schwergewichtsboxkämpfen an. Kanye hält dabei die Zügel in der Hand, vieles ähnelt stilistisch den Epen auf My Beautiful Dark Twisted Fantasy. „Who Gon Stop Me“ ist ein düsteres und bedrohliches Black-Power-Statement. In „Murder No Excellence“ und „Illest Motherfucker Alive“ (auf der Deluxe-Edition) ziehen osteuropäische Chöre ihre Kreise. Das Album beeindruckt aber auch, wenn sich das Geschehen mal beruhigt. „New Day“ wühlt mit trippigem Beat genauso auf wie „It Was A Good Day“ einst bei Ice Cube. Nina Simone, Otis Redding, Quincy Jones und Curtis Mayfield sind mit Samples vertreten. Wer der Größte werden will, muss auch an seine Wurzeln denken.
Key Tracks: „Otis“, „New Day“, „Who Gon Stop Me“
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