Karen O & Danger Mouse
Lux Prima
BMG Rights Managament/Warner (VÖ: 15.3.)
Meta-retroide Space-Soul-Sounds von einem verspäteten Dream-Team des Nullerjahre-Pop.
Die Yeah Yeah Yeahs sind vielleicht die einzige Band ihrer Generation, die sich ihre Würde bewahrt hat. Mit ihrem Debüt Fever To Tell 2003 waren sie aufregend, danach ein paar Jahre richtig gut. Dann sind sie einfach verschwunden. Karen O alias Karen Orzolek, die Sängerin des New Yorker Art-Punk-Trios, etablierte sich solo vor allem mit Soundtracks.
Schon 2007 sprach sie mit Brian Burton aka Danger Mouse über gemeinsame Musik: Der hatte damals mit Gnarls Barkley und deren Superhit „Crazy“ einen neuen Klang gefunden, der einen soulful Sound der Sechziger auferstehen ließ, gebrochen mit der Erfahrung postmoderner Retromanie. Jetzt erscheint ein gemeinsames Album: Lux Prima, Sonnenaufgang, heißt es, und es führt in einen traumgleichen Pop, der jederzeit hitmäßig ballern könnte, würde er sich nicht immer für ein schwindsüchtiges Dahinsacken entscheiden, das ihn umso verführerischer macht. Schon fast gespenstisch, wie der Titelsong seine Spannung über neun Minuten hält, ohne nur eine Sekunde langatmig zu geraten.
AmazonKaren O und Danger Mouse machen eine große Pop-Welt auf. Zart, ohne schmelzig zu sein ist diese Musik, zeitlos, ohne gestrig zu geraten. Manchmal ist sie ein eckiger Soul für die Gegenwart, bei dem Karen O ihre Drüberness frei schwirren lässt, manchmal ein smooth gleitender Space-Pop-Entwurf. Toll aber ist sie jederzeit: Eine der schönsten Überraschungen des jungen Musikjahres.