King Hannah
I’m Not Sorry, I Was Just Being Me
City Slang/Rough Trade (VÖ: 25.2.)
Das Liverpooler Duo findet die Brüche im eigenen, verdammt coolen Psych-Slowcore.
„If you do not like what I’m singing about / Well, then you really don’t have to listen / You can just turn me off“, lässt Hannah Merrick, eine Hälfte von King Hannah, im Song „The Moods I Get In“ wissen. Wie schon der Titel ihres Albumdebüts verrät, haben Merrick und Duopartner Craig Whittle wenig Interesse daran, sich anzubiedern.
AmazonWas die beiden auf I’M NOT SORRY, I WAS JUST BEING ME mit Bandverstärkung inszenieren, ist dann auch vor allem: Atmosphäre. Dunkel und geheimnisvoll mäandern die Stücke wie ein nebelverhangener Bayou im tiefen Tennessee. Die E-Gitarren flackern und brodeln, das Schlagzeug pocht unheilvoll und Merrick und Whittle oszillieren am Mikrofon zwischen Apathie, Laszivität und Bedrohlichkeit.
Die Wirkung: aufgestellte Nackenhaare, wohlige Schauer, Anflüge von Trance. Vielleicht auch ein schiefes Lächeln, angesichts eines albernen Titels wie „Foolius Caesar“ (ein Song übrigens, der nach Portishead mit Rock-Instrumentarium klingt). Oder wenn die unnahbar wirkende Merrick aus dem Nähkästchen plaudert, dass sie früher Bettnässerin und ein wildes „Go-Kart Kid“ war. Es ist immer schön, wenn coole Fassaden Brüche zeigen.