Kristian Gidlund :: Nach mir das Leben
Wen es beim Lesen dieser Aufzeichnungen nicht hin und wieder ziemlich durchschüttelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn es ist klar, der Autor, Kristian Gidlund, hat den Kampf, von dem er in dem Buch immer wieder spricht, am Ende verloren. Am 17. September 2013 starb Gidlund.
Der Verstorbene war einst der Schlagzeuger von Sugarplum Fairy, jener Band aus Nordschweden mit den beiden kleinen Brüdern des Mando-Diao-Sängers. Zweieinhalb Jahre zuvor war bei Gidlund der Krebs im Magen entdeckt worden, unfassbar für ihn: mit 27! Gidlund, der als Journalist in Kriegsgebieten gearbeitet hat, beschließt, seinen Kampf schreibend zu begleiten, und beginnt ein Blog namens „I kroppen min“ – „In meinem Körper“, das nun auch in Deutschland als Buch erscheint.
Kristian Gidlund zeigt sich darin als effektvoller Erzähler, der den Schmerzen trotzt, um seine Pointen zu setzen. Immer wieder sucht er Zuflucht in seiner Heimatregion Dalarna, im Wald und bei den Pferden, mit all den Erinnerungen. Gidlund schont sich nicht in den Aufzeichnungen; dass das im Stil manchmal etwas machohaft daherkommt, überrascht nicht bei einem Hemingway-Bewunderer.
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