Album der Woche

Lankum

False Lankum

Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 24.3.)

Gut vollbärtiger Irish-Folk, in dem sich das Höllentor öffnet.

Ein Irish-Folk-Album, aber was für eins! Seit mehr als 20 Jahren, zu Beginn noch unter dem Namen Lynched, seit 2017 als Lankum, zeigen diese vier Menschen aus Dublin, wie man das vollbärtige Genre eben auch spielen kann. Nämlich laut und wuchtig, dröhnend und pulsierend. 2019 hatten Lankum mit THE LIVELONG DAY ein erstes Meisterwerk veröffentlicht, beim Song „The Pride Of Petravore“ spielte der alte Pogues-Recke Spider Stacy seine Zinnflöte, doch klang sie hier nicht nach Guinness-Ausschank, sondern nach der Pfeife des Teufels.

Amazon

Mit FALSE LANKUM gehen Lankum ihren Weg nun weiter: Der Ritt zur dunklen Seite der Traditionals beginnt mit „Go Dig My Grave“, Sängerin Radie Peat zieht es direkt ins eigene Grab, die drei Männerstimmen begleiten sie, am Ende spielt die Fiddle zum Totentanz. Aber Lankum beherrschen nicht nur die Düsternis: „Clear Away In The Morning“ schwebt zum ersten Tageslicht davon, klingt wie eine Folk Version der Shoegaze-Schwelgereien von Slowdive.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Und mit „Master Crowley’s“ gibt es sogar ein instrumentales Set mit irischen Tänzen, gespielt jedoch nach Lankum-Regeln: Zwischendrin öffnet sich das Höllentor, es dröhnt und poltert, riecht nicht nach Pub sondern nach Schwerindustrie. Was für eine intensive und betörende Spielart des Irish-Folk!

Spotify Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.