Lapalux

So richtig wusste man bisher nicht, wo genau es Stuart Howard hinzieht. Auf NOSTALCHIC, seinem ersten Album als Lapalux, setzte er Jazz-Breaks, Hip­Hop-Beats, Soul-Gesang und futuristische Scapes ein. Was auch immer er anpackte, es machte einen vagen Eindruck. Howard wollte offenkundig den geheimnisvollen Faktor erhalten. Im Vergleich dazu wirkt der vorab veröffentlichte Song „Closure“ wie ein klares Statement. Wegen der Beteiligung von Sängerin Szjerdene denkt man fix an den zart-brüchigen Stil einer FKA Twigs. Es ist eine Idee von vielen, denen man begegnet. Howard zeigt sich erneut sehr sprunghaft. Wenn sich mit Andreya Triana eine weitere Sängerin einklinkt, geht es mehr in die Richtung Erykah Badu.

Die meiste Zeit verzichtet er auf Stimmen. Lieber betont der Produzent aus Essex ein Instrument in besonderem Maße, wie etwa den Synthesizer in „Bud“. Bliebe noch die Frage, was es mit der erotischen Qualität auf sich hat, die sich im Titel des Albums andeutet. Nicht so vordergründig viel, um ehrlich zu sein. Auf die besten Ideen für seine Tracks kommt der Engländer, wenn er sich in einem Zustand des Halbbewusstseins befindet. Das ist in den meisten Fällen kurz vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen so. In einer Phase also, in der man nichts steuern kann. Eine bessere Quelle für außergewöhnliche Klänge kann man kaum finden. Howard ist auf dem richtigen Weg.