Lawrence Arabia :: The Sparrow
Bella Union
Pop-Kunsthandwerk, das trotz großer Geste ganz bescheiden bleibt.
Wenn James Milne nicht gerade Film-Soundtracks komponiert, als Live-Musiker mit Feist oder Okkervil River unterwegs ist oder bei Bands wie The Brunettes mittut, dann fertigt er unter dem Pseudonym Lawrence Arabia wie nebenbei großartig leichtfüßigen Pop. Nach dem eher sonnigen Chant Darling ist nun The Sparrow zwar etwas ruhiger geraten, voller milder Melancholie. Aber es sind immer noch großartige Melodien, die uns der Neuseeländer Milne auf dieser vorgezogenen Reise in einen goldenen Herbst mitgibt. Niemals begeht er den Fehler, diese Melodien zu Tode zu reiten, deutet sie oft nur an und lässt sie gern einmal als uneingelöstes Versprechen enden. Umso ausformulierter sind die Arrangements: unaufdringliche Streicher, geschickt platzierte Bläser, ein wohlig warmes Klavier, ein sanft rollender Bass. Aber, und das scheint die Grundidee zu sein, niemals zu viel vom Guten: The Sparrow klingt zwar üppig, aber nicht überladen, nach großer Geste, aber doch bescheiden. Milne gelingt das Kunststück, mit relativ spartanischen Mitteln den Eindruck von großem, zeitlosem Pop zu erwecken. Damit erfindet Lawrence Arabia zwar das Rad nicht neu, aber auf solchem Niveau wird Pop-Kunsthandwerk nicht jeden Tag geliefert.
Key Tracks: „Travelling Shoes“, „The 03“, „The Bisexual“
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