Lenny Kravitz :: Let Love Rule – 20th Anniversary Deluxe Edition

Rock: lf The 90s Were 60s – ein Meilenstein im Alleingang. Im Umbruch befand sich 1989 nicht nur das geteilte Deutschland. Auch die internationale Musiklandschaft veränderte sich radikal durch eine Musik, die bald mit dem Namen Grungc versehen wurde. Allerorten herrschte großer Kehraus: New Romantic,SynthiePopund Gothic-Rock, vorallem aberdie einfallslose amerikanische Hair-Metal-Fraktion galt es zu cleminieren. Just zu diesem Zeitpunkt erschien wie aus dem Nichts Lenny Kravitz mit der vielversprechenden Botschaft „If The 90’s Were 60’s“ auf den Lippen, um mal eben als Debüt den Meilenstein LET LOVE RULE rauszuhaucn. Obwohl als Jahrgang 1964 viel zu jung, um den Hippie-Ethos vennnerlicht zu haben, erwies sich der Sohn von Fernsehproduzent Sy Kravitz und Schauspielerin Roxie Roker als Flower-Child-Prototyp einer nachgewachsenen Generation. Im Gegensatz zu den meisten seiner Altersgenossen schwor der Multiinstrumentalist, Komponist und Sänger auf Vorbilder wie Jimi Hendrix, Lcd Zeppelin, Pink Floyd, Cream, Who, Beatles, RollingStones sowie Sly & The Family Stone – und stillte die Bedürfnisse nach Rock ohne ranzigem Oldie-Hautgout. Kravitz trug hautenge Schlaghosen aus violettem Samt zu rostbrauner Wildlederfransenjacke. Im Studio benutzte er analoges Equipmcnt, damit die Aufnahmen wie im „Summer of Love“ 1967 klangen. In Songs wie „I BuildThis Garden For Us“, „Sittin‘ On The Top Of The World“ und „Blues For Sister Someone“ schaffte Kravitz es, so wie seine geliebten Helden aus einem längst vergangenen Jahrzehnt und doch zeitlos zu klingen – vor allem aber, er selbst zu sein. Ein wenig mag er dabei von Prince inspiriert worden sein, allerdings ohne dessen im Laufe der Jahre immer stärker zutage tretende maskenhafte Künstlichkeit anzunehmen. Wie üblich bei einer „20th Anniversary Dcluxc Edition“, fallen die Beigaben üppig aus. Doch überflüssig wie auf anderen Re-Editionen sind die sechs Bonustracks mit fantastischen Demos und Rough Mixen von Originalen wie „Fear“, „Let Love Rule“ sowie der Single-B-Seite „Cold Turkey“ definitiv nicht. Auf CD 2 finden sich zwölf Livetracks aus dem Bostoner The Paradise und dem Amsterdamer Paradiso. www.lennykravitz.com