Let’s Wrestle :: In The Court Of The Wrestle Let’s
Full Time Hobby/PIAS/Rough Trade
Das Beste aus dem Amerikanischen Indie-Rock, zusammengefasst von den Bierpoeten Let’s Wrestle.
Da kann man die Band noch so gut finden: Wiederveröffentlichungen von Platten, die weniger als fünf Jahre alt sind, riechen noch aus 30 Meter Entfernung nach einer beißenden Mischung aus Geldnot und Einfallsarmut (ja, The National und Florence & The Machine, wir meinen euch). Nun haben auch die drei Londoner von Let’s Wrestle einen kürzlich vollzogenen Labelwechsel als Anlass genommen, ihr Debütalbum mit einer Bonus-CD zu pimpen und zu recyclen. Und sie haben verdammtes Glück, dass a) In The Court Of The Wrestle Let’s eine sehr gute Platte geblieben ist und b) der Anhang – bestehend aus mittlerweile vergriffenen Singles und EPs – trotz Qualitätsschwankungen immer mindestens interessant und oft super ist. Die Texte, die Wesley Patrick Gonzalez (Gitarre) und Mike Lightning (Bass) so feuchtfröhlich vor sich hin grölen, erinnern in ihrer Lebendigkeit und ihrem Humor an Art Brut (Beispiel: „When I was in hospital, you were reading comic books / but you weren’t missing much, all I had was blood clots“), aber anders als Letztere tut man sich Let’s Wrestle auch gerne in Albumlänge an. Denn da sind all die Guten drauf, durch den Let’s-Wrestle-Mixer gepresst und mit billigem Bier aufgegossen: Guided By Voices, ein bisschen Dinosaur Jr (der Refrain von „I’m In Love With Destruction„) und 60s-Bubblegum-Pop („My Schedule“). Das Highlight der Bonus-CD ist das minimalistische, anrührende „Getting Rest“. Jetzt bitte bald eine neue Platte, ja?
John Mayall
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