Leyya
HALF ASLEEP
Ink/Minor Changes/Rough Trade (VÖ: 30.8.)
Indietronica-Tracks mit unüberschaubar vielen Fußnoten.
Leyya kommen aus Österreich, das ist aber eine Randnotiz, die Songs sind geografisch in keinster Weise dort verortet. Insofern ist es nur logisch, dass der Resonanzraum für die Musik von Sophie Lindinger und Marco Kleebauer immer auch ein internationaler war. Sie wurden international ausgezeichnet und waren zu hören in Netflix- und HBO-Trailern. Dieser Link zu visuellen Medien ist naheliegend, weil es bei dem Duo immer um Atmosphären ging. SPANISH DISCO legte seine Songs 2015 ätherisch an, SAUNA suchte drei Jahre später den Funk.
AmazonBei HALF ASLEEP scheint der Masterplan weniger geschlossen, eher sind es Schlieren, die diese Musik durchziehen. Wir hören Breakbeats mit klar erkennbarer 1990er-DNA, das, was man in den Nullern als Indietronica bezeichnete und Pop. Wir gehen mit Leyya tanzen („Song For Everyday“) und umarmen mit ihnen die Unsicherheiten der menschlichen Existenz („I Don’t Hug So Well“). Wir unternehmen Nachtfahrten (wie schön der Bass in „Why Not“ treibt!), um anschließend in eine kalifornische Sommer-Psychedelica 2.0 einzutauchen, die aber vielleicht auch in Manchester angesiedelt ist („Ring In Silence“).
Was diese sehr unterschiedlichen Musiken eint: Leyya lassen ihre Songs, Songideen, Gegenideen an- und abschwellen. Einige klingen, als würde jemand ein Haus einreißen, andere, als würde dieses Haus erst gebaut. Das einem Genre zuzuordnen, ist schwierig, einfach hingegen ist die Bewertung: 5,5 Sterne.
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