Local Natives
Sunlit Youth
IInfectious/[PIAS] Coop/Rough Trade
Auf seinem dritten Album bandelt das Indie-Pop-Quintett mit Synthies an.
Wenn eine Band sich dazu entscheidet, stilistisch neue Wege zu beschreiten, dann ist das für die Hörerschaft immer so eine Sache. Fortschritt, Veränderung, Innovation, schön und gut – allerdings hätte man als Stammhörer nicht selten doch ganz gern jenen Sound zurück, für den man die betreffende Formation lieben lernte.
Im Fall von SUNLIT YOUTH, dem dritten Album der Local Natives, könnte man so ein Fass aufmachen. Nachdem sich die Band aus L.A. mit einem exzellenten Debüt voller Überschwang und einem nicht minder gelungenen Zweitling in die Herzen einer beträchtlichen Indie-Pop-Fanbase gespielt hat, ändert sie nun ihre bewährte Rezeptur. Da, wo bisher fast ausschließlich analoges Pop-Instrumentarium zum Einsatz kam, dominiert nun oftmals eine deutlich vom Synthie-Pop geprägte Klangkulisse inklusive satt patschender Beats.
Das eröffnet neue Möglichkeiten und verleiht dem ohnedies warmen, detailverliebten Sound der Natives noch weichere und geschliffenere Texturen. Und doch kommt man nicht umhin, eine gewisse Überladenheit, einen Hang zur Überproduktion auszumachen, der sich als Symptom einer Coldplayisierung im Anfangsstadium deuten lässt.