Luke Temple
Both-And
Native Cat Recordings (VÖ: 13.9.)
Der Kopf von Here We Go Magic verrührt Folk, Bossa-Nova, Easy Listening, Jazz, Psychedelia und Electronica zu einem herrlich heterogenen Irgendwas.
Ob das mit Luke Temples Indie-Pop-Band Here We Go Magic noch mal was wird? Gemessen an der Verve, mit der Temple seit dem letzten HWGM-Album BE SMALL von 2015 an seinem Solo-Output arbeitet: eher nicht. Veröffentlichte er zuletzt mit A HAND THROUGH THE CELLAR DOOR ein brillantes Indie-Folk-Album unter eigenem Namen und mit BLAST OFF THROUGH THE WICKER ein verspult elektro-poppiges unter dem Pseudonym Art Feynman, zeigt er mit BOTH-AND nun vollends auf, wie viel musikalische Freiheit er als Solist genießt.
AmazonMan solle dieses Album am besten zum Abwaschen oder zum Putzen hören, empfiehlt Temple auf seiner Homepage – dabei entfaltet diese ebenso wirre wie smoothe Platte durchaus auch im konzentrierten Hörmodus ihren Zauber.
Mal mit Bossa-Nova-Soundalikes, die über verwunschene Glockenspielklänge oder sachte Xylophon-Klöppeleien in ihr psychedelisches Finale führen. Mal mit kosmisch verjazzten Interludes. Und auch mit einer sphärischen Easy-Listening-Persiflage auf den Sound von Air, der als „200,000,000 Years of Fucking“ der Songtitel des Jahres sicher ist.