Malachai :: Return To The Ugly Side
Double Six/Domino/Good To Go
Was tut sich eigentlich so in Bristol? Zurzeit gedeiht dort der Garagen-Hop.
Geoff Barrow stellt hohe Ansprüche an Musik im Allgemeinen, das erkennt man allein am knapp bemessenen Output seiner Band Portishead. Deshalb war es schon überraschend, als ausgerechnet dieser Geoff Barrow vor zwei Jahren auf seinem Label Invada zwei Musiker vorstellte, die dem typisch britischen Retro-Sound verfallen waren. Gary Ealey und Scott Hendy nannten sich Malakai (aus dem „k“ wurde aus rechtlichen Gründen später ein „ch“ gemacht) und wurden als Syd Barretts mit B-Boy-Attitüde angekündigt. Das las sich besser, als es letztendlich klang. Man klebte doch sehr am Beat-Club-Ideal alter Tage. Nun sieht das schon etwas anders aus. Return To The Ugly Side beginnt sinfonisch, wuchtig, etwas bedrohlich. Kräftige Beats kommen zum Einsatz und deuten an, dass am Hip-Hop-Vergleich wohl doch etwas dran ist. Malachai geben sich flexibler, verweisen auf die Härte von Led Zeppelin, die kosmischen Jams von Funkadelic und die Atmosphäre bei Massive Attack. Aus dem historischen Fundus des britischen Rock zitieren sie munter weiter, nach einem Seitenhieb auf The Guess Who auf dem Debütalbum ist dieses Mal ein Instrumental von der Band Man dran. Das alles sorgt für Abwechslung und vor allem für Belebung. Fürs nächste Mal sollten sich die Westengländer noch überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, auch einmal ein wenig am Ball zu bleiben. Ein bisschen länger als knapp drei Minuten kann man es mit ihren Songs ja schon aushalten.
Michaela Meise
Preis dem Todesüberwinder
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