Mano Le Tough
At The Moment
Pampa/Rough Trade (VÖ: 20.8.)
House-Hero geht in Selbstisolation und kommt mit Dance-Pop zurück. Huch?
Auf AT THE MOMENT, seinem erstem Album seit sechs Jahren, verabschiedet sich Niall Mannion alias Mano Le Tough weitgehend vom gefühligen Breitwand-House-Sound, der die beiden Vorgänger dominiert hatte und singt häufiger als noch zuvor. Statt Tanzmusik mit Vocals bietet dieses Album letztlich Dance-Pop.
AmazonDer nimmt mal Postpunk-Elemente auf oder bringt Düster-HipHop mit Schmalzgitarren und Dub-Riddims mit noch mehr Schmalzgitarren zusammen. Das erinnert hier mal an The xx und Ben Khan, dort mal an Caribou oder längst vergangene Folktronica-Tage. Nur gemächlich regelt sich das Tempo hoch, steuert Mannion mit Disco-Grooves und tapsender House-Kick vorsichtig den Dancefloor an.
Ausgerechnet der letzte Track dann bietet aber überdrehte Trance-Akkorde und Mickey-Mouse-Vocals über einem verhetzten Techno-Beat. Es ist ein bizarres Finale für ein Album, das sich offenkundig von den Konventionen der House-Welt verabschieden wollte und darüber nicht anders konnte, als sich stattdessen an anderen Klischees zu bedienen.