Maria Portugal

Erosao

Fun In The Church/Bertus (VÖ: 12.11.)

Die Brasilianerin verknüpft Tradition mit elektronischen Jazz-Improvisationen.

THE DRUM IS EVERYTHING: Mit Carmels Neo-Soul-Album von 1985 hat EROSAO von Maria Portugal nicht wirklich etwas gemeinsam – außer des dezidierten Schlagzeug-Schwerpunkts. Die brasilianische, seit Kurzem in Duisburg lebende Jazzmusikerin Maria Portugal präsentierte ihre Skills an Drums und Gesang 2020 als Improviser in Residence beim legendären Jazzfestival in Moers und kann auf Kooperationen mit Jasper Van‘t Hof, Charlotte Hug und vielen anderen verweisen.

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In ihren neuen Stücken verbindet Portugal brasilianische Tradition mit Jazz-Improvisation und lässt viel Raum für Interpretationsmöglichkeiten. „Telepatia“ zum Beispiel besteht aus sakral-feierlichem Vokaleinsatz eines brasilianischen Sängers plus sparsamen Klavier-, Bläser- und Rhythmusparts, ist mehr Hörspiel als Song, während sich die grandios freakige Free-Jazz-Session „Um Olho Alberto“ in Naturgeräuschen wie Vogelzwitschern aufzulösen scheint.

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Ob im dreiminütigen Songformat oder ozeanisch-ausufernder Improvisation wie in „Dois Litorais“: Maria Portugal strukturiert die Tracks mit Stimme und Schlagzeug, mal sensibel-zurückhaltend, mal zupackend groovy mit Bossa- und sogar Rock-Versatzstücken wie in „Petróleo“. Keine Musik, die man nebenbei hören kann, Maria Portugal erwartet (und verdient) volle Aufmerksamkeit.

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