Marissa Nadler
The Path Of The Clouds
PIAS/Bella Union/Rough Trade (VÖ: 29.10.)
Die Folk-Noir-Minimalistin gönnt sich eine ungekannte Klangfülle.
Eine eigene Handschrift zu entwickeln und trotzdem nicht stehen zu bleiben, das ist und bleibt eine der größten Herausforderungen im Pop. So gesehen darf man Marissa Nadler für ihren immer wieder neu nuancierten Düsterfolk-Ansatz samt textlichem Southern-Gothic-Appeal durchaus beglückwünschen.
AmazonLieß sie zuletzt zusammen mit dem schwermetallisch orientierten Stephen Brodsky eine ambiente DRONEFLOWER erblühen oder Metallicas „Nothing Else Matters“ auf der Cover-Platte INSTEAD OF DREAMING in akustischem Glanz erstrahlen, so stellt ihr
neuntes Soloalbum THE PATH OF THE CLOUDS gar eine kleine Zäsur dar. Windet sich dieser Wolkenpfad doch durch Sound-Regionen, deren Charakter für Nadlers Verhältnisse ungewohnt hell und opulent erscheint.
Während sie diesmal auf den charakteristischen Hall auf ihrer Stimme verzichtet, erklingen diese elf Songs zwischen verschleppter Americana-Melancholie („Couldn‘t Have Done The Killing“) und ätherischer Dream-Pop-Süße („If I Could Breathe Underwater“) nun tatsächlich im vollen Band-Ornat. Selten üppig, selten schön!